Ameise sucht Gott (S. Vatter)

Sarah und Stefan Vatter
Ameise sucht Gott
Eine Parabel über die großen Fragen des Lebens

Herder, Freiburg 2021, 159 Seiten

Ein kleiner Ausflug in die große Welt des Denkens: In dieser handlichen, kurzweiligen Parabel nimmt das Vater-Tochter-Autorenteam, Sarah und Stefan Vatter, den Leser als Ameise quasi auf sechs Beinen mit in die Schlussfolgerungen, Argumente und Erkenntnisse der großen Dichter, Denker, Wissenschaftler und Forscher. Die Hauptfiguren sind eine Ameise und ein Käfer, die in dieser gleichnishaften Übertragung die großen Fragen des Lebens nach Sinn und Herkunft klären wollen. Dazu befragen sie auf einer Reise unter anderem den Dachs „Historicus“, wie uns die Geschichte prägte, oder den Fuchs „Rationus“ über die zentralen Erkenntnisse der Wissenschaft. Dabei erhält man als Leser einen interessanten und gut verdaulichen Überblick über die wichtigsten Denkweisen und Erkenntnisse, die nicht nur die Ameise darauf verweisen, dass es „einen Urheber“, sprich Gott, den Schöpfer, gibt. Jedes Kapitel steht für einen Bereich der Sinnsuche und ist jeweils „fabelhaft“ von Michael Steiger illustriert worden. Was das Buch jedoch nicht zum Kinderbuch macht – dazu ist der Stoff zu schwierig. Denkbereiten Jugendlichen und Erwachsenen kann diese Parabel aber „Aha-Erlebnisse“ auf der Suche nach den sinnstiftenden Antworten bescheren. Es eignet sich so zum Beispiel auch zum Vorlesen im Religions- und Ethikunterricht. Leser die anschließend mehr wissen wollen, können sich Stefans Vatters doppelt so dickes Werk „Exploration Gott: Was unsere Gesellschaft jetzt braucht“ (Herder 2020) vornehmen, in dem er die Brennpunkte unserer Zeit beleuchtet – in diesem Fall nicht aus der Ameisenperspektive.

Gertraud Schöpflin

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