Mama Shekinah (H. Rossow)

Hedwig Rossow, Anna Luth

Mama Shekinah. Afrikas Kindersoldaten nahmen mir den Mann
– ich antwortete ihnen mit Liebe

SCM-Hänssler Holzgerlingen 2019, 288 S.

                                                                                                   

Ein beeindruckendes Buch mit einer unglaublichen Geschichte! Anfangs ließ mich der Untertitel zögern, ob ich mich auf so eine traurige Biografie einlassen sollte, doch das Wort „Shekinah“ – Herrlichkeit Gottes – weckte Hoffnung, darin auch von Gottes Eingreifen zu lesen. Ich werde nicht enttäuscht. Von Anfang an begegnet mir als Leserin eine Frau, die offen und ehrlich an ihren Kämpfen und Siegen teilhaben lässt. Die ausgebildete Trauma-Seelsorgerin Hedwig Rossow reflektiert ihr eigenes Leben so tiefgründig, dass jeder Perlen für den eigenen Weg darin finden wird, ganz gleich, ob sie über ihre Wurzeln, Leistungsorientierung, die Höhen und Tiefen der Ehe, den Schock des Überfalls oder die Trauer und Einsamkeit als Witwe und Alleinerziehende schreibt. Im Mittelpunkt der Lebensgeschichte steht eine Afrikamissionarin, die sich erst weit über 30 Jahren in die Ehe mit einem Mann geführt sieht, der anfangs nicht den christlichen Erwartungen ihrer Umwelt entspricht. Nur 13 Monate später stirbt er in den Armen der schwangeren Hedi im Süd-Sudan – erschossen von Kindersoldaten. Trotz allem Leid hinterlässt die Geschichte keine depressive Schwere. Wir erleben eine Frau, die sich in ihrer Verzweiflung an Gott klammert. Bis zur letzten Buchseite bleibt es spannend und zutiefst bewegend. Als Leser wird man Zeuge, wie Gott aus der Asche unerwartet Neues erschafft – bis hin zu einem „Happy End“.

 
Gertraud Schöpflin